
Workflow Analytica 2025
Am 22. und 23. Mai 2025 traf sich die deutschsprachige Business Process Management (BPM) Community im Colosseum Berlin zur vierten Ausgabe der Workflow Analytica – einem wichtigen Branchentreffen für integriertes Geschäftsprozess- und IT-Management im deutschsprachigen Raum.
Ein gelungenes Konferenzformat
Getreu dem Motto der Veranstaltung "Aus der Praxis für die Praxis" standen erprobte Tipps, Methoden und Best Practices im Mittelpunkt, die direkt im Arbeitsalltag anwendbar sind. Für FSS war dies die erste Teilnahme bei diesem Event, aber nicht die letzte. Denn das herstellerunabhängige Format schafft eine einzigartige Plattform für Austausch, Wissenstransfer und Networking der BPM-Experten.
Diesem Anspruch gerecht werdend, begann die Veranstaltung bereits am Mittwoch mit einem Welcome-Abend im Brauhaus Lemke. So starteten viele Teilnehmer zünftig in die Konferenz und das bereits bevor diese eigentlich begonnen hatte. Bisher bekam jede Konferenz einen eigenen Farbton zugewiesen. Dieses Jahr fiel die Wahl auf gelb, was gut an den leuchtenden Shirts der Veranstalter zu erkennen war.
„Einfach mal machen“
Ein Leitmotiv, das sich durch viele Vorträge zog, war die Umsetzung des sogenannten Pareto-Prinzips, also die Bedeutung von 80/20-Lösungen in BPM-Projekten. Dieser Ansatz, 80 Prozent der Ergebnisse mit 20 Prozent des Gesamtaufwandes zu erreichen, erweist sich in der Praxis als erfolgreich, da er den Fokus auf das Wesentliche richtet und den Projektaufwand im Blick behält.
Die Konferenz bot inspirierende Keynotes und Vorträge erfahrener BPM-Anwender über aktuelle Trends wie Automatisierung, Prozessoptimierung und digitale Transformation. Meine persönlichen Highlights waren die selbstgebraute "Prozess-Plörre" von 5Minds inklusive der Darstellung des Prozesses "Durst fixen", sowie das Ticket-Ping-Pong und die Frage, ob Eigenbau oder Produktkauf den besseren Weg aus den Sackgassen in BPM-Projekten darstellt.
Darüber hinaus wurden neue OMG-Standards vorgestellt, wie B-FEEL (Friendly Enough Expression Language) und SDMN (Shared Data Model and Notation). Letzterer soll es ermöglichen, den Dateninhalt in BPMN-Prozessen besser beschreiben und modellieren zu können – ein wichtiger Schritt in Richtung transparenter und automatisierbarer Prozessorchestrierung.
Ohne KI geht nichts mehr
Die Zukunft des Prozessmanagements liegt dabei in der intelligenten Kombination von menschlicher Expertise und KI-Unterstützung. Agentic Orchestration heißt der nächste Evolutionsschritt im Prozessmanagement. Abläufe, die meist einzelne, regelbasierte Aufgaben oder lineare Workflows darstellen, werden ergänzt um eine zentrale, koordinierende Schicht.
So werden Menschen, KI-Agenten und Roboter in einem gemeinsamen Workflow orchestriert und die Steuerung komplexer, dynamischer und langfristiger Prozesse über verschiedene Systeme und Teams hinweg realisiert.
Insgesamt war die Workflow Analytica 2025 eine lohnende Veranstaltung für Business-Analysten und Prozessmanager, die sich mit den Herausforderungen und Möglichkeiten des BPM-orientierten Managements auseinandersetzen. Mit rund 160 Teilnehmern, 18 hochkarätigen Referenten und einer breiten Ausstellerlandschaft hat sich das Event endgültig etabliert.
Der Termin für nächstes Jahr steht: selber Ort, gleicher Monat – die nächste Workflow Analytica findet am 7. und 8. Mai 2026 wieder im Berliner Colloseum statt.