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Transformation – Die DNA von Java

Verfasst von Philipp Traue   //  
Verfasst von Philipp Traue
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Ein Hauch von Jubiläum wehte durch die Eröffnungskeynote, mit der die Jax am 5. Mai 2025 in Mainz begann – Java wird unglaubliche 30 Jahre alt. Aus diesem Grund schwebte über der fünftägigen Konferenz auch die Frage, inwieweit Java als Technologie, Programmiersprache und Plattform mit der Zeit gegangen ist: Schon Dinosaurier oder noch Evolutionsgewinner?

Das A und O von Java

Eine erste Antwort lieferte das breite Themenspektrum der Jax. Von A wie Applet, Apache und AI bis O wie Open-Source, Oracle und OpenAPI. In über 150 Sessions und Workshops wurde sowohl aus der Adlerperspektive als auch im Deep-Dive deutlich, dass das Java-Universum noch nie breiter aufgestellt war als heute.

Verankert nicht nur im Bereich der Technologie selbst, sondern auch methodisch und kulturell – Java ist grundlegend dafür, wie wir Software heute denken. Die breit aufgestellte und lebendige Community trägt die Konferenz, das war an den vollen Hallen sowie der hohen Zahl und Vielfalt von Sponsoren abzuleiten.

Transformation als DNA

In der 30-jährigen Historie erlebte Java mehrere Paradigmenwechsel: Von den schwergewichtigen Handheld-Clients der frühen Jahre über die mächtige Java Enterprise Edition (Java EE) in den Nullerjahren hin zu den leichtgewichtigen API-Cloud-Applikationen, die wir heute kennen.

Der Plattform-Gedanke ist dabei omnipräsent – in Bezug auf das Produkt selbst sowie die Herstellung und den Betrieb der Software an sich. Entsprechend groß war der Anteil dieser State-of-the-Art Themen im Konferenzprogramm, um das bestmögliche aus den Cloudanwendungen heraus zu holen.

KI – Gekommen, um zu Bleiben

Schon steht die nächste Disruption bevor. Die zunehmende Verfügbarkeit von leistungsstarken Sprachmodellen (LLMs) und generativer AI führt in mehreren Bereich des Java-Universums zu neuen Fragen. Die zunehmende Erstellung von Software-Code mit Hilfe der KI als fest integriertem Bestandteil des Entwicklungsprozesses war Gegenstand kritischer Beleuchtung, Stichwort: Vibe-Coding.

Es wird zunehmend einfacher, LLMs direkt als Teil der eigenen Software einzubetten und über Schnittstellen ins eigene System zu integrieren. Über Tradeoffs wie Datenabfluss und Kosten wurde dankenswerterweise genau so referiert, wie über die zweifellos gewaltigen Möglichkeiten. Wichtig zu wissen, dass man auch auf europäische, lokal installierbare Open-Source-Modelle zurückgreifen kann.

Quo vadis, Java?

Die Java Plattform und ihre Community zeigen sich auch nach 30 Jahren wandlungsfähig und -willig. Über die Zeit konnten eindrucksvolle, zukunftsgerichtete und erwachsene Antworten gefunden werden. Die Diskussionen an diesen sonnigen Tagen in Mainz waren aber gleichzeitig spürbar politischer, z.B. Open Source als Teil von europäischer Infrastruktur. Sie waren auch verantwortungsbewusster, z.B. beim Greencoding, und ebenso kritisch wie besonnen in Anbetracht internationaler Turbulenzen. Java geht mit gutem Fundament ins vierte Jahrzehnt. Das wird sicherlich gebraucht werden.

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